Das Weihnachtsessen ist verputzt, die (digitale) Christmette besucht und die Geschenke ausgepackt. Gelegenheit, um nach dem Weihnachtstrubel in dieser durch Corona noch etwas stilleren Zeit zwischen den Jahren auf 2021 und einige seiner Themen bei y-nachten zurückzublicken. Wir sagen Cheers und Danke an alle Autor*innen, Leser*innen, Follower*innen!

Synodengänger*innen: Was macht eigentlich das Frauenforum? von Prof. Dr. Ute Leimgruber

Dieses Interview hat unsere Redakteurin Annika gewählt, da …

… es der Frage nachgeht, wohin der Synodale Weg und speziell das Forum über Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche eigentlich so läuft. Es zeigt dabei, dass die Außenwirkung oft verkürzt wahrgenommen wird: Es geht keinesfalls nur darum, ob, wann und warum Frauen zu Priesterinnen geweiht werden können. Stattdessen beschäftigt sich das Forum auch mit Theologie und Geschlechterbinarität, neuen Ansätzen und offenen Fragen. Dabei lobt die Gesprächspartnerin zwar, dass solche Debatten überhaupt auf dieser Ebene und somit zwischen Vertreter*innen aus Lehramt, Theologie, ZdK u.a. geführt wird. Dabei dürfe man aber nicht stehen bleiben: Es müsse auch zu Ergebnissen kommen.


#Requiem: Konzertiertes Corona-Gedenken als performative Leerstelle? von Hannah Judith

Diesen Artikel hat unsere Redakteurin Franca gewählt, denn …

… Hannahs Artikel — entstanden in einer Phase pandemischer Entspannung im Sommer — thematisiert eine Frage, die in diesem Herbst, Winter und den kommenden Monaten leider zunehmend an Aktualität gewonnen hat und weiterhin gewinnt: Finden wir eine Sprache, um die vielen Toten der Pandemie in das Licht der Aufmerksamkeit zu rücken und wirklich um sie trauern zu können, oder bleibt am Ende nur die hohe Nummer stehen, mit der sie beziffert werden? Damit die Toten in einem unbelasteteren Alltag nicht einfach verschwinden, plädiert Hannah für Formen öffentlicher Trauer: „Die Frage, ob wir weiterhin klagen, oder den Weg eines verdrängenden ‚business as usual‘ wählen, ist damit auch die Frage, ob wir die Toten in einen Nicht-Ort entlassen, in dem man wörtlich über Leichen geht.“.


Was ich von den Corona-Eremit:innen gelernt habe von Bruder Wolfgang Sigler OSB

Dieses Interview hat unser Redakteur Florian gewählt, weil …

… bald schon das dritte Jahr der Pandemie anbricht, die unser aller Leben ziemlich auf den Kopf gestellt hat. Die Monate der Isolation haben viele Menschen noch einsamer gemacht und ich bin immer dankbar für jede Art von Idee, die dem entgegenwirkt. Bruder Wolfgang Sigler erzählt davon, was der Hashtag #coronaeremit auf Twitter ausgelöst hat und welche Gedanken sich nun alles darunter versammeln. Es ist ein bisschen Trost in dieser verrückten Zeit – Trost, der seinen Ursprung in den Erfahrungen der Wüstenväter hat. Er erzählt aber auch davon, wie man trotzig weiterhoffen kann. Von diesem Trost und dieser Hoffnung werden wir alle sicherlich auch im nächsten Jahr noch einiges brauchen.


Wir sind besser! Als das Politbüro. Im Verdrängen. von Marius Fletschinger

Diesen Artikel hat unsere Redakteurin Antonia gewählt, denn …

… manchmal kann mich sich nur noch empören. Dass der Papst das Rücktrittsangebot von Erzbischof Heße trotz Fehler im Umgang mit dem Missbrauchsskandal nicht angenommen hat, war für mich und viele andere wohl ein solcher Moment. Marius Fletschinger fragt kritisch, ob Rom überhaupt die Brisanz der kirchenpolitischen Lage in Deutschland erkannt hat. Entweder, so sein Urteil, versteht der Vatikan es nicht, es ist ihm gleichgültig oder aber er ist ein Meister des willentlichen Verdrängens. Auch mit Blick darauf, wie sich die Situation der katholischen Kirche in den nächsten Monaten entwickelt, bleibt der Artikel aktuell.


Das Schweigen Maryams. Marias Verletzlichkeit im Koran von Nasrin Bani Assadi

Diesen Artikel hat unser Redakteur Jonatan gewählt, da …

… mir beim Blick in die Krippe (Warum ist Maria eigentlich immer kleiner als Josef?) aufgefallen ist, dass dieser Artikel aus dem feministischen Marienmonat von y-nachten.de schon allzu lange auf der 2021 weit angewachsenen Leseliste stand – und jetzt ideal in die Weihnachtszeit passt. Nasrin Bani Assadis feministisch geprägter Blick auf die Gestalt Maryams im Koran zeigt eine Figur, die nicht nur demütig ist, sondern auch mit Gott ringt, keine Himmelskönigin, sondern eine Person, die ihre eigene Verletzlichkeit annimmt. Was würde dieses Vorbild denn für das Handeln einer Kirche bedeuten, als deren Typologie Maria gemeinhin verstanden wird?

Auf die Beiträge und Debatten, die 2022 bringen wird, sind wir schon gespannt. Wir wünschen euch allen einen guten Jahreswechsel und freuen uns auf ein gemeinsames neues Jahr 2022 – bleibt gesund!

#jung #hip #prosit


(Beitragsbild @Tim Zänkert)

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